Uns erreichten in der letzten Woche Anfragen zur Erstellung und Umwandlung von barrierefreien Filmen. Ein Grund dafür ist sicher die aktuelle Diskussion um den neuen Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die Verpflichtung zur Beitragszahlung von Blinden und Tauben,wodurch ein sehr umfangreiches barrierefreies Medienangebot in Zukunft angeboten werden soll. Außerdem wird die Bereitstellung barrierefreier Filme von der Bundesregierung durch den Deutschen Filmförderfonds auch im Jahr 2013 weiterhin gefördert.

Zum Hintergrund: Seit vielen Jahren gibt es gesetzliche Vorgaben und Verordnungen nach Bundes- und Landesrecht, dass Internetseiten, besonders die öffentlicher Institutionen, Behörden und Einrichtungen, barrierefrei bzw. barrierearm angeboten werden sollten/müssen. Die maßgebliche Verordnung ist aktuell die  "Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz", auch genannt: (BITV 2.0) mit Stand September 2011. Die ist übrigens ein Ergebnis der Behindertenrechtskonvention, die 2009 von Deutschland ratifiziert wurde. Besonders wichtig ist hier der §21 (Recht der freien Meinungsäußerung, Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen) da heißt es u.a.: "d) die Massenmedien, einschließlich der Anbieter von Informationen über das Internet, dazu auffordern, ihre Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu gestalten; e) die Verwendung von Gebärdensprachen anerkennen und fördern."

Durch die zunehmende Multimedialisierung und vor allem durch die Vielzahl von Bewegtbildern, sind kaum Filme barrierefrei, die Bundes- Landesministerien, Stadt-Verwaltungen und Behörden zur Information und Erklärung bereitstellen. Gleiches gilt natürlich auch für alle anderen Informationsangebote. Daher stellt sich eigentlich dringend die Frage, wie Filme barrierefrei werden. Denn für viele Gruppen von Menschen mit einer Behinderung, wie z.B. Menschen mit einer geistigen Behinderung, mit einer Hör- oder Sehbehinderung, sind viele Filme nicht nutzbar.

Daher bieten wir Ihnen folgende Leistungen zum Filmdreh, zur Produktion und Erstellung eines barrierefreien Films:

1. Konzeption und Dreh eines Films in Gebärdensprache, der somit auch für Gehörlose zugänglich ist: Um Gehörlosen Filme zu zeigen, reicht es nicht nur, Untertitel anzubieten, da die nicht adäquat die akustischen Inhalte eines Films wiedergeben. Gehörlose verständigen sich in der Gebärdensprache. Denn in Gebärdensprache können sich Gehörlose differenzierter ausdrücken. Das ist die Sprache, die ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten am nächsten kommt, sodass es gilt, diese zu fördern und möglichst breit anzubieten. Wir überführen die Texte in Gebärdensprache, drehen mit einem staatlich geprüften Gebärdensprachendolmetscher (inkl. Studio, Team, Licht, Technik) und fügen an einer Ecke des Films in Lautsprache das Fenster mit der Gebärdensprache des Dolmetschers ein.

2. Erstellung von Untertiteln/Subtitels/Captions. Wir versehen Ihre Filme mit Untertiteln, entweder fest mit dem Film verbunden oder in einem einbettungsfähigen Format für Ihre Website bzw. den entsprechenden Online-Player.

3. Einsprechen eines neuen Sprechertextes für blinde und Sehbehinderte Menschen. Denen reicht es nicht nur den Sprecher/Moderationstext zu hören, sofern der überhaupt verfügbar ist. Er muss auf die Bedürfnisse zugeschnitten sein, die ein Blinder oder Sehbehinderter hat. In dem Text muss alles beschrieben werden, was im Bild zu sehen ist, sodass ein blinder oder sehbehinderter Mensch alle Zusammenhänge verstehen kann, inkl. aller Dialogwechsel, Aktionen und Situationen, die es zu sehen gibt. Das Gleiche gilt für das Einsprechen eines Sprechertext in "Leichter Sprache" für Menschen mit einer geistigen Behinderung oder einer Lernbehinderung.

Da die Gebärdensprache die von Gehörlosen bevorzugte Sprache ist, empfiehlt es sich (wichtige) geschriebene Texte auch als Gebärdensprachenfilm anzubieten.

Melden sie sich bitte einfach mit Ihrer Anfrage, Text oder Film. Wir schauen uns Art und Umfang an, beraten Sie über die notwendigen Leistungen, erstellen eine Kalkulation und setzten die beauftragten Leistungen um. Update vom 18.10.: Inzwischen habe ich zu dem Thema Barrierefreiheit auch ein Interview geben für ein Magazin der TU Illmenau "Medienproduktion".

 

 

 

 

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