Ursa Broadcast G2 Erfahrungsbericht

Es ist wieder Zeit für eine neue Kamera! Wobei „wieder“ hier weit aus dem Fenster gelehnt ist, da wir mit unserer alten Kamera, der Ursa Mini 4,6k, seit über 7 Jahren problemlos fast alle unsere Imagefilmproduktionen drehen.

Problemlos ist dabei das Stichwort – denn außer, dass einer der beiden CFast-Steckplätze irgendwann mal ausfiel, hat uns die Kamera nie im Stich gelassen. Zuverlässig liefert sie seit 2016 immer noch (!) konkurrenzfähige Bilder, wobei wir in den meisten Fälle in ProRes 4:2:2 UHD 50p filmen.

Der Wechsel zu einer neuen Kamera erfolgte also nicht aus Leidensdruck heraus, sondern vor allem, um uns das Leben etwas einfacher zu machen. Die direkten Nachfolger der Ursa Mini 4,6k, die „Pro“ und die G2 hatten uns zu wenig neue Features, als dass sich der Umstieg lohnte. Und die Ursa Mini Pro 12k kam für uns durch die Beschränkung auf Blackmagic RAW als Aufnahmeformat sowieso nicht in Frage. Also hieß es weiter abwarten, bis dann unerwartet und aus heiterem Himmel die Broadcast G2 erschien.

Die benutzt denselben 6k S35 Sensor wie die Blackmagic Pocket 6k, gibt aber was das Gehäuse betrifft etwas mehr her.

Das sind die Hauptgründe für unseren Umstieg:

  • Bessere Bildqualität auch in 4k, also mehr Details und weniger Grundrauschen, dazu die neue 5th Generation Color Science von Blackmagic
  • Eine deutlich höhere Lichtempfindlichkeit, die auch LowLight Aufnahmen möglich macht
  • Interne ND-Filter (endlich ein Ende der externen Filter und von irgendwelchen IR-bedingten Farbstichen)
  • Bessere Bedienbarkeit durch außenliegende Buttons

Richtig gelesen, die 6k waren kein Grund für den Umstieg, auch wenn sie ein schönes Nice-to-have sind. Aber leider auch nur in Blackmagic RAW möglich und das verträgt sich nun mal leider nicht besonders mit Final Cut…

Das ist unser erster Eindruck:

Viel früher als erwartet kam die Kamera dann schon Mitte Februar 2022 bei uns an (bestellt im Dezember 2021) und konnte sich schon in Testaufnahmen und während zwei Drehs unter Beweis stellen. Wie hat sie sich also bisher bewährt? Blackmagic-typisch zum Glück komplett unproblematisch! Wer schon mit anderen BM Kameras gedreht hat, findet sich sofort zurecht. Die Menüs sind weiterhin logisch aufgebaut und einfach zu verstehen, die Bedienknöpfe außen sind gut lesbar beschriftet, geben ein schönes haptisches Feedback und sind sinnvoll positioniert. Wir haben nahtlos mit unseren CF 2.0 Karten von der Ursa Mini 4.6k weitergearbeitet, aber auch schon die Aufnahme auf eine externe SSD ausprobiert. Die ganze Kamera fast sich wertig und robust an, ist gut ausbalanciert und hat für unsere Zwecke genau die richtige Größe. Und was an Bildqualität herauskommt gefällt uns ausgesprochen gut! Wie erhofft sind die Farben (Hauttöne) noch besser als bei der alten 4,6k und vor allem das Grundrauschen deutlich niedriger! Das und das detailliertere Bild bei gleicher Auflösung machen ein Graden und Skalieren in der Post zur Freude, hier kam man beim alten Model viel schneller an seine Grenzen.

Die Audioaufnahmefunktionen konnten wir noch nicht testen, die Einstell- und Bedienmöglichkeiten machen aber schon einen guten Eindruck. Da wir Interview-Ton inzwischen meist im Float-Format auf Tentacle E’s aufnehmen, spielen sie für uns allerdings auch keine große Rolle.

Der B4-Mount war übrigens in kürzester Zeit durch den EF-Mount ausgetauscht, das sollte also niemanden abschrecken.

Das gefällt uns nicht so gut:

Einziger Wehrmutstropfen: der kamerainterne Kontrollbildschirm ist deutlich kleiner geworden und so zum Beurteilen des Bildes kaum noch zu verwenden. Der Grund liegt in der gewachsenen Anzahl der Knöpfe – die kosten halt Platz. Ohne einen externen Monitor oder einen Sucher kann man die Kamera also kaum ernsthaft verwenden.

Das ist unser Fazit:

Ich bin gespannt, ob uns auch diese Kamera wieder so lange begleitet – wenn sie nicht kaputt geht spricht nichts dagegen. Ich glaube nicht, dass in 7 Jahren schon 8k das Standard-Endformat sein wird, so dass man mit 4k und 6k sicher noch eine Weile gut fahren wird. Nur ein vernünftig stabilisierter Sensor für Handkameraaufnahmen stände noch auf meiner Wunschliste, aber damit ist bei dieser Art von Kamera wohl leider nicht zu rechnen…

Wir sind also bisher vollauf zufrieden und können eine klare Kaufempfehlung ausprechen!

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