Der Industriefilm: Definition, Typen, Preise und Konzepte
Hier lesen Sie nun eine Einführung in die Industriefilmproduktion: Welche Typen gibt es? Was ist bei der Produktion zu bedenken? Laden Sie sich hier den kompletten Artikel als Whitepaper und Hand-Out herunter.
Definition Industriefilm
Der Industriefilm ist dem Imagefilm sehr ähnlich. Er unterscheidet sich vom klassischen Imagefilm aber durch die grundsätzlich anderen Kommunikationsbedürfnisse der Zielgruppen in der BtoB-Kommunikation. Hier geht es vor allem darum mit Fakten, Argumenten und USPs zu überzeugen. Zu emotionale, zu weiche Botschaften spielen hier eine untergrodnete Rolle.
Während bei Werbespots und umfassenden Imagefilmen mehr die Markenprägung, die Vermittlung eines Lebensgefühls und die Betonung auf den Emotionen liegt, stehen beim Industriefilm eher konkrete Fakten im Vordergrund:
- Welche Prozesse werden beherrscht?
- Welche Fertigungsverfahren stehen zur Verfügung?
- Welche Produkte werden hergestellt?
- Wie tief ist die Wertschöpfungskette?
- Welche Produktionsanlagen können bedient werden?
- Welche Dienstleistungen und Services können angeboten werden.
Das bedeutet aber nicht, dass diese Art von Industriefilm nicht emotional, mitreißend oder außergewöhnlich sein kann. Das Gegenteil ist der Fall: die vielfältigen Gegenstände, Geräusche, Arbeitsabläufe, geometrischen Formen und Produkte sind für uns Filmemacher eine großartige Spielwiese. Es ist so für uns viel leichter eine interessante Bilderwelt zu zeigen, als bei reinen Dienstleistungsanbietern oder Filmen im reinen Managementumfeld.
Der Begriff „Industriefilm“ ist wie so oft in der Bewegtbilddefinition keine besonders trennscharfe Abgrenzung zu anderen Filmtypen. Nach unserem Verständnis beschreibt er vor allem die Auseinandersetzung mit dem produzierenden Gewerbe bei dem physische Produkte von physischen Maschinen hergestellt werden. Im Vergleich zu einem Werbespot hat ein Industriefilm meist eine längere Laufzeit.
Konzeption von Industriefilmen
Die Konzeption von Industriefilmen unterscheidet sich kaum von anderen Bewegtbildformaten, wie dem Werbespot oder dem Industriefilm. Sie nimmt zeitlich den längsten Part ein, denn in dieser Phase werden die Weichen für einen gelungenen Film gestellt. Ein guter Industriefilm muss dem Zuschauer klare Botschaften kommunizieren, sonst läuft er ins Leere. Diese Botschaft sollte dabei glaubhaft mit Argumenten bewiesen und nicht nur behauptet werden. Man sollte dem Zuschauer im BtoB-Umfeld nicht mit Fragezeichen zurücklassen. Er muss wissen, was er von Ihnen erwarten kann.
Im Vergleich zu einem Imagefilm kann die Botschaft gern speziell sein, um mit der Kommunikation von USPs eine Abgrenzung zum Wettbewerb zu ermöglichen. Also weniger: „Uns können Sie vertrauen!“ als „Das Produkt xy mit den ganz bestimmten Eigenschaften yz ist aus diesen und jenen Gründen besonders langlebig und damit vertrauenswürdig!“ - denn ihr Publikum kennt sich im Vergleich zum normalen Bürger im BtoC-Umfeld mit Produkten, Maschinen oder Fertigungsprozessen unter Umständen sehr gut aus - sie haben es mit einer fachlich versierten Zielgruppe zu tun!
Wichtig ist in jedem Fall, dass diese Kommunikationsbotschaften innerhalb des Unternehmens auf ausreichend breiten Konsens stoßen. Falls das nicht gelingt, entstehen unterschiedliche Erwartungen an den Film und damit verbunden Probleme und Enttäuschungen im Nachhinein.
Stehen die Kommunikationsziele (Produkte, USPs, Kunden, Prozesse, Maschinen, Dienstleistungen etc.) fest, konzeptionieren wir als Filmagentur dann einen Industriefilm, der diese Fakten bildlich vermittelt. Wir schlagen also einen Filmtyp, eine Struktur, einen Inszenierungstyp, eine Auswahl von Motiven etc. vor – immer im Sinne der Kommunikationsziele. Denn gerade dieses Denken in Zielen unterscheidet Filmagenturen wie uns von gewöhnlichen Filmproduktionsfirmen, die einfach "nur" auf der Suche nach schönen Bildern sind, ohne dabei das große Ganze zu betrachten und sich die Frage des „Warum?“ zu stellen.
Ablauf einer Filmproduktion
1. Tag nach Beauftragung
Konzeption
In der Konzeptionsphase muss eine strategische Gesamtbetrachtung Ihrer Kommunikationsstrategie stattfinden. Wer ist Ihre Zielgruppe? Welche Botschaften sind relevant? Wie steht es um Ihr Image? Und in welchem Umfeld wird der Film gezeigt? Dafür benötigen wir je nach Komplexität mit Ihnen ca. 2 (vor Ort oder virtuell) Meetings, die wir entsprechend vor und nachbereiten. In aller Regel kann 5 Werktage nach Projektbeginn von unserer Seite aus mit der Konzeption begonnen werden.
1. Tag nach Beauftragung
2 Wochen
Filmdrehplanung
Im zweiten Schritt der Konzeption beginnen wir mit Ihrer konkreten Filmdrehplanung und übermitteln Ihnen Drehpläne und Checklisten. Hier gibt es für Sie während der kompletten Produktion am Meisten zu tun, schätzungsweise 4-6h pro Drehtag für die Vorbereitung bei Ihnen im Haus: Wer muss wann und wo sein? Was gibt es zu organisieren? Wie wird mit schlechtem Wetter umgegangen? Wie sieht es mit Bildrechten, Arbeitsschutz und anderen organisatorischen Aspekten aus? In aller Regel finden wir immer freie Filmdrehtermine innhalb der nächsten 7 Tage ab Anfrage für Sie.
Anzahl der Drehtage, z.B. 3 Tage
Filmdreh
Am Filmdrehtag setzen wir zusammen mit Ihnen die Filmproduktion um. Unser Team versucht dabei stets an den vereinbarten Zeitplan zu halten, das Geplante umzusetzen und spontan auf Herausforderungen sowie ungeahnte Möglichkeiten zu reagieren.
Anzahl der Drehtage, z.B. 3 Tage
2-4 Wochen bis zur Veröffentlichung
Filmschnitt
Der Filmschnitt ist eigentlich Teil der Post-Produktion insgesamt untergeordnet. Wir beginnen mit einem Rohschnitt, arbeiten Feedback ein, erstellen alle Animationen und vertonen den Film mit Sprechern, Geräuschen, Musik und anderen Elementen. Ihr Aufwand liegt hier bei ca. 30min/Änderungsschleife. Wir liefern den ersten Rohschnitt meist schon innerhalb von 7 Werktagen nach dem Filmdreh.
kontinuierliches Monitoring
Veröffentlichung
In dieser Phase setzen wir mit Ihnen die Veröffentlichung des Films um. Das eigentliche Videomarketing beginnt. Was genau gemacht werden muss, sollte bereits in der Konzeptionsphase grob festgehalten werden. Wir können für Sie: Kanäle erstellen, Filme hochladen,Werbezeiten im Kino oder TV buchen, SEO-Themen bearbeiten, Werbeanzeigen schalten, Erfolge messen und vieles mehr.
kontinuierliches Monitoring
Konzeption
- Zieldefinition
- Videostrategie
- Projektplan
- Drehbuch & Storyline
- Casting & Booking
- Drehplanerstellung
Filmdreh
- Logistik
- Filmteam
- Kameratechnik
- Beleuchtung
- Drohnen
- Maskenbildner etc.
Post-Produktion
- Filmschnitt
- Animationen
- Ton-Mischung
- Farbbearbeitung
- Sprecherbooking
- Musiklizenzen
Veröffentlichung
- Zielgruppenaktivierung
- Upload
- Werbeanzeigenbuchung
- Channelmanagement
- Buchung TV/Kino
- Monitoring
Typ 1: Umfassender Industriefilm
Gezeigt werden im umfassenden Industriefilm dabei vor allem die wichtigsten Themen und Bereiche eines Unternehmens: Forschung und Innovation, Bedeutung der Mitarbeiter, Herstellung und Produktion, Produkte, etc.:
Es gibt aber natürlich auch die Möglichkeit, dass ein Film eher ein Image, ein Lebensgefühl und "nur" einen ersten Eindruck vermittelt. Wenn man sich darauf einlässt und weitesgehend auf Informationen verzichtet kann auch ein starker Auftritt gelingen, wie hier von uns:
Typ 2: Spezifischer Produktfilm
Dem gegenüber stehen einzelne konkrete Produktfilme, die nicht ein komplettes Unternehmen im Blick haben. Hier geht es vielmehr darum, dem Zuschauer den Nutzen und konkreten Beitrag eines Produktes zum Unternehmenserfolg aufzuzeigen:
Typ 3: Vertrauensbildender Testimonialfilm
Eine dritte Form des Industriefilms ist heutzutage der Testimonialfilm. Hier sprechen zufriedene Kunden über ihre Erfahrungen mit einem Industrieunternehmen bzw. dessen Produkten. Der Vorteil dieser Art von Film: der Zuschauer wird durch einen authentischen Gesprächspartner, ein funktionierendes Produkt und/oder abgeschlossenes Projekt faktisch überzeugt:
Typ 4: Erklärfilm für die interne und externe Kommunikation
Die vierte Darstellungsform ist eine inszenatorisch eher unspektakuläre Spielart: der Erklärfilm. Besonders für die interne Kommunikation kann es hiflreich sein bei der Vermittlung von Themen rund um Change-Management, Industrie 4.0, Digitalisierung und Motivation einen eher ruhigeren Film zu drehen, der Botschaften klar kommuniziert und Inhalte abseits werblicher Effekte glaubwürdig erklärt. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere Filme für EVONIK in Essen.
Nachhaltige Nutzung von Industriefilmen
Mit der Fertigstellung des Industriefilms beginnt für den Auftraggeber eigentlich erst die „Arbeit“. Der Film muss seine Wirkung entfalten, in dem er dem Zielpublikum zur Verfügung gestellt wird.
Dazu muss der Film an allen möglichen Kontaktstellen seinem Publikum angeboten werden:
- Auf Messen auf einem Tablet oder an einem größeren Monitor.
- Bei Vorträgen und Veranstaltung zur Veranschaulichung und Emotionalisierung einer Präsentation.
- Auf der Website an allen (!) potentiellen und thematisch passenden Unterseiten. Es ist hier also nicht gemeint den Film in einem Untermenü unter „Presse Multimedia Filme“ zu verstecken. Stattdessen muss der Film immer wieder ganz selbstverständlich wie ein Foto eingebunden werden. Ein gutes Beispiel für die Integration von unseren Videos in eine Website zu passenden Themen und Texten findet sich hier.
- Es ist sehr leicht möglich, die Reichweite und Zuschauerzahl eines Industriefilms bei YouTube beliebig zu erhöhen, indem man ihn gegen Zahlung eines Werbebudgets bei und durch YouTube bewirbt. Das Besondere bei der Schaltung des eigenen Films: man kann Region und thematisches Umfeld sehr genau bestimmen und zahlt nur, wenn der Film (zumindest eine bestimmte Laufzeit) auch tatsächlich angeschaut wurde. Gern schalten wir Ihren Industriefilm bei YouTube und kümmern und um die finanzielle und organisatorische Umsetzung.
- Wir als Filmproduktionsfirma speichern und archivieren sowohl die Filmaufnahmen als auch die Filmschnittprojekte sorgfältig und dauerhaft. Sollte sich nach Monaten oder Jahren die Notwendigkeit einstellen, dass der Film aktualisiert, Szenen geändert oder ausgetauscht werden müssen, weil sie Produkte, Räume, Adressen oder Personen geändert haben, können wir das unproblematisch den Schnitt anpassen bzw. einzelne Aufnahmen nachdrehen und in den bestehenden Film integrieren.
Das Ergebnis eines einzelnen Industriefilmdrehs muss nicht zwangsläufig ein einzelner Film sein. Im Gegenteil: vielfach entstehen aus einer Filmproduktion heraus mehrere Filme (Messefilm, Trailer, Produktfilm, Testimonialfilm) für unterschiedliche Kommunikationsräume und Zielgruppen. Diese Tatsache wiederum rechtfertigt schnell die Produktionsbudgets.
Industriefilme sind universell
Industriefilme können vielseitig eingesetzt werden, ohne dass umfangreiche Kosten für die weitere Verbreitung entstehen. So können sie als Videos auf Homepages, als Hand-Out auf DVDs oder USB-Sticks oder für Präsentationen immer wieder neu eingebunden werden. Durch ihre Universalität kann man Industriefilme in Foyers und Eingangsbereichen genauso einsetzen, wie als Gesprächsöffner für 1zu1-Gespräche mit Kunden oder Interessenvertretern. Oft sind Industriefilme der erste Kontakt und damit der erste Eindruck, den ein potentieller Kunde vom Unternehmen hat – und der sollte stimmen!
Industriefilme sind zukunftsfähig
Die Unternehmenskommunikation nach innen und außen virtualisiert sich immer mehr. Die Rolle von journalistischen Gatekeepern sinkt, geographische Grenzen verlieren durch die digitale Online-Kommunikation immer mehr an Bedeutung und Meinungsbildungsprozesse finden zunehmend im Internet statt. Um in diesem Kommunikationsumfeld zum Image- und Meinungsbildungsprozess beizutragen braucht ein Unternehmen Inhalte, die die Zielgruppen erreichen. Industriefilme eigenen sich dafür so gut, weil sie online leicht verschickt, geteilt und veröffentlicht werden können. In unserem Websitebereich Statistik finden Sie mehr Informationen darüber, wie Bewegtbild heute genutzt wird.
Industriefilme vereinen die Vorteile aller Medien
Filmproduktionen werden oft mit drei Unwörtern in Verbindung gebracht: langwierig, teuer und aufwendig. Warum sich monatelang mit einem kurzen Film beschäftigen und dabei viel Geld investieren, wenn doch mit einer Infobroschüre oder einer kleine Website die gleichen Informationen kommuniziert werden können? Die Antwort ist einfach: Film ist das einzige Medium, das alle medialen Ebenen verknüpft und so dem Zuschauer komplexe Themen und Botschaften in kurzer Zeit unterhaltsam und emotional näher bringen kann. Die Wirksamkeit von Film gegenüber Print ist in vielen Anwendungsbereichen deutlich höher, denn in einem Film können Emotionen viel erlebbarer gemacht werden als mit einem Text. Im Gegensatz zu den Texten einer Broschüre oder einer Website können Videos den Zuschauer durch eine interessante Bildsprache, einen mitreißenden Ton und eine fesselnde Inszenierung für nahezu jedes Thema begeistern.
Hinzu kommt: viele Leser überfliegen Werbe- und Informationstexte nur sehr oberflächig, blättern durch eine Broschüre ohne alle Inhalte auch wirklich gelesen zu haben und bilden sich sehr schnell ein (oft unzureichendes) Urteil. Denn: Text ist immer erstmal abschreckend! Bewegte Bilder hingegen sind aufregend! Der Mensch funktioniert visuell, er will sehen um zu glauben. Wenn der Film gut gemacht ist, wird der Zuschauer dran bleiben, ihn bis zu Ende schauen und – am Wichtigsten – die Botschaft verstehen. In seinen inszenatorischen Möglichkeiten ist ein Film jedem anderen Medium überlegen und vereint durch das gefilmte Bild, Animation und Texteinblendungen sowie Geräusche, Sprache und Musik die Vorteiler aller Welten.
Lesen Sie hier mehr zu unseren Preisen und Statistiken der Bewegtbildnutzung.
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