Filmproduktion: der Ablauf
Zusammenfassung
Jede unabhängige Filmproduktion besteht aus drei Phasen: der Vorproduktion, der Produktion, also dem eigentlichen Filmdreh und der Postproduktion. Während die Vorproduktion aus inhaltlicher und organisatorischer Planung des zu entstehenden Films besteht, werden die darin entwickelten Punkte in der Produktion – dem Dreh – umgesetzt. In der Postproduktion entsteht dann aus dem gesammelten Material der finale Film: Filmschnitt, Vertonung, Animation, Farbbearbeitung. Jede dieser Phasen bringt Ihre eigenen Eigenarten und Fallstricke mit sich und sollte daher von Anfang an mit bedacht werden. Üblicherweise dauern die Filmproduktionen mit uns 4 bis 12 Wochen. Falls gewünscht können wir aber auch innerhalb eines Tages einen Film drehen und schneiden. Wir können hier mit Stolz sagen, dass bisher alle unsere 800 produzierten Filme pünktlich fertig gestellt worden.
Konzeption und Planung: Die Vorproduktion
Die Vorproduktion ist vor allem in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung des Endproduktes die wichtigste Phase einer Filmproduktion. Es ist daher unbedingt notwendig, genug Zeit, Kommunikationsaufwand und Arbeit in sie zu investieren. Denn was in der Vorproduktion nicht an Festlegungen geschaffen wurde, wird in den Schnitt verschoben und bringt dort Probleme, die sich schwer beheben lassen.
Die Konzeption beginnt meist mit der ersten Kontaktufnahmen an uns. Nach Ihrer ersten Kontaktanfrage via Mail rufen wir Sie zügig zurück, stecken mit Ihnen den groben Rahmen des Filmprojekts ab und senden Ihnen dann innerhalb von meist ein bis drei Werktagen eine erste grobe, kostenlose und unverbindliche Kalkulation. Diese enthält oftmals optionale Leistungen zu denen wir raten oder von denen wir abraten, wie zum Beispiel eine eigens komponierte Filmmusik, eine Maskenbildnerin beim Dreh, Animationen, zusätzliche Drehtage etc. Da zu diesem Zeitpunkt oft noch kein konkretes Drehbuch feststeht, dient dieses Angebot für Sie vor allem als Orientierung. Einige Auftraggeber haben sich im Rahmen der internen Kommunikation zu diesem Zeitpunkt bereits besprochen und konzeptionelle Punkte des Films und Rahmenbedingungen abgeklärt.
Anschließend treffen wir uns mit Ihnen vor Ort bei einer Drehortbesichtigung und besprechen das weitere inhaltliche und konzeptionelle Vorgehen. Alle Telefonate und Mails – unabhängig eines beauftragten Angebots – sind in dieser Phase natürlich kostenlos. Ein erstes Kennenlern-Treffen bieten wir in aller Regel kostenlos an, wenn das ungefähre Gesamtbudget der Produktion bekannt ist. Das ist in aller Regel der Fall, nachdem eine erste Kalkulation von uns intern besprochen wurde.
Egal, ob Sie einen real gedrehten Film planen oder ein Animationsvideo: Alles beginnt auf inhaltlicher Ebene mit der Formulierung einer klaren Zielstellung:
Welche Fakten soll der Zuschauer verstanden haben, nachdem er Ihr Video gesehen hat?
Oder: welche emotionale Botschaft soll der Zuschauer empfinden? Diese Zielstellung kann im Vorfeld mit Ihren Kollegen, Vorgesetzten und Partneragenturen formuliert oder mit uns direkt ausgearbeitet werden. Dazu genügt manchmal ein Telefonat wie beispielsweise bei Eventfilmen, bei dem der Inhalt durch die Veranstaltung vor Ort schon vorgegeben ist. Bei einem komplexen Imagefilm oder einem Erklär-Animationsfilm ist dieser Prozess hingegen langwieriger und komplexer. Beachten Sie bitte immer, dass diese Konzeption den grundsätzlichen strategischen Zielen des Unternehmens untergeordnet sein muss. Die Konzeption eines Imagefilms über ein komplettes Unternehmens ist in aller Regel deutlich komplizierter im Vergleich zu einem Recruitingfilm oder Produktfilm, weil die so viele Themenbereiche der Organisation betrifft.
Sollte der Konzeptions- und Ideenfindungsprozess komplexer als üblich sein, bieten wir auch die einzelne Beauftragung der Konzeption, also losgelöst von der kompletten Beauftragung des Filmprojekts, an.
Innerhalb der Konzeptionsphase wird auch der Filmtyp festgelegt. Möglich sind da bei einem Realdreh zum Beispiel: hochwertige Produktfilme, Interview- und Statementfilme, Hochglanz-Imagefilme, Werbespots, Trailer, Industriefilme und Erklärfilme. Am Ende der Konzeptionsphase steht dann ein schriftliches Exposé, Treatment, Drehbuch oder Storyboard und eine Shotlist und Drehplan, also eine Auflistung der konkreten Filmaufnahmen, die vor Ort getätigt werden. Wie umfangreich diese inhaltlichen Festlegungen im Vorfeld ausfallen, hängt stark davon ab, wie genau die Gegebenheiten am Drehort bekannt sind und beeinflusst werden können. So lässt sich bei einem Dreh an einer eigens gemieteten Location mit Schauspielern viel genauer beschreiben, wie der Film aussehen wird, als bei einer dokumentarischen Vor-Ort Reportage mit Interviews ohne vorgegebene Antworten. Bei einem szenisch fiktionalen Film, wie diesem hier, sollte schon vor Beginn des Drehs jede Szene konzeptionell fest stehen:
Bei diesem Film von uns, wurde die Struktur und Aufbau des Films erst im Schnitt bestimmt. Es gab zwar vor der Produktion eine inhatliche Festlegung, welche Motive und Anlagen im Film vorkommen sollen, aber erst im Schnitt entstand die eigentliche Struktur:
Beispiel für einen Unternehmensfilm (München/Automotive)
Daraus resultieren dann für Sie auch folgende organisatorischen Fragen an den Filmdreh:
- Welche Locations werden benötigt? Die werden entweder nach einer Drehortbesichtigung bei Ihnen im Haus von uns mit Ihnen zusammen ausgesucht oder bei Locations, die außerhalb ihres Unternehmens liegen, von uns recherchiert, vorgeschlagen und gebucht.
- Welche Tages- und Uhrzeit ist ideal? Neben dem besten Sonnenstand spielen hier auch Faktoren wie Mitarbeiterarbeitszeiten, Lärmbelästigung oder Verfügbarkeit des Drehorts eine Rolle.
- Welche eventuellen Vorbereitungen müssen am Drehort umgesetzt werden (zum Beispiel Raumbuchung, auf- und umräumen)?
- Funktionieren zum Drehtermin alle zu zeigenden Produkte?
- Welche Personen müssen beim Dreh vor der Kamera dabei sein? Hier gilt meist: umso mehr, umso besser für die Wirkung des Films. Und wissen die, wann sie wo sein müssen?
- Welche Kleidung sollen diese Personen tragen?
Gerade bei Recruitingfilmen oder Filmdrehs in Produktionsanlagen ist eine gute interne Planung bei Ihnen im Haus sehr wichtig.
Spannung am Filmset
Ein Filmdreh ist oft eine spannende Abwechslung im Arbeitsalltag: professionelle Filmkameras, Technik-Transportwagen, große Lampenschirme für weiches Licht & natürlich unser Filmteam. Aus dem gewohnten Arbeitsplatz wird in kurzer Zeit ein Filmset.
Professionelle Filmkameras
Bei der Auswahl der richtigen Filmkamera steht uns eine breite Palette zur Verfügung: SONY, BLACK-MAGIC, CANON, PANASONIC etc. Die Entscheidung für das jeweilige Modell hängt dann aber immer stark davon, welche Bedingungen am Set vorherrschend sind und welcher Filmstil kreiert werden soll.
Gemeinsam durch den Drehtag
Wir gehen mit einer klaren inhaltlichen und künstlerischen Vision in einen Drehtag. Zu dieser Vision gehört immer auch, dass wir Sie durch den Tag mitnehmen wollen und wir in Ihrem Sinne arbeiten. Wir sind am Set offen für Anregungen und Feedback.
Bei jedem Wetter: gut vorbereitet
Oft entstehen besonders einprägsame Filmaufnahmen in Außenbereichen und sind damit abhängig von Witterung, Wind, Sonnenstand, Bewölkung etc. Wir planen mit Ihnen proaktiv diese Situationen, um das Maximum aus einem Drehtag herauszuholen.
Mitarbeiter und Team-Mitglieder bei einer Filmproduktion
Kameramann: Aufgaben & Gehalt
Die Aufgabe am Filmset ist es die Filmaufnahmen mit seiner Kamera so umsetzten, wie es laut Konzept der Plan ist. Das heißt es muss für die Kamera die richtige Position und Blickachse gefunden werden und die Kamera korrekt eingestellt werden: Aufzeichnungsformat, Blende, Verschlusszeit, ISO, Schärfe etc.
Ein Kameramann verdient am Tag vor Steuern und vor Kosten für Versicherungen, aber ohne Technikmiete, ca. 300-1500€netto pro Tag. Die Tagesgage im kommerziellen Film ist nicht os hoch wie im professionellen Kinospielfilmbereich, aber deutlich höher als im journalistischen Umfeld. Die Tagesgagen werden mit dem Produzenten im Vorfeld ausgehandelt.
Abhängig davon, wie groß eine Filmproduktion ist im Sinne von Budget und Kameratechnik stehen ihm Kameraassistenten zur Verfügung, die die Kamera bereit halten oder sogar die Kamera während der Aufnahme in der Hand hält.
Regisseur: Aufgaben & Gehalt
Der Regisseur bei fiktionalen Filmen und Redakteur bei redaktionellen Filmen hat die Aufgabe auf inhaltlicher Sicht die Kontrolle darüber zu behalten, welche Dinge vor der Kamera zu sehen sind. Er muss sich mit dem Kameramann eng absprechen, damit er die inhaltlichen Vorgaben visuell richtig umsetzt. Er ist die wichtigste Person am Set und direkter Ansprechpartner von der auftraggebenden Produktionsfirma, bzw. dem Produzenten.
Ein Regisseur verdient, ähnlich wie der Kameramann, 300-1500€netto pro Tag. Dieser Betrag versteht sich ohne Steuern und Abgaben für Versicherungen.
Wir legen in dieser Phase auch großen Wert darauf, dass Sie rechtlich immer auf der sicheren Seite stehen. Wir weisen auf Situationen hin, für die Bildnutzungsrechte eingeholt werden müssen, stellen Einverständniserklärungen und Vorlagen zur Verfügung und holen diese bei Bedarf am Set auch ein. Das betrifft im Übrigen nicht nur die Bildrechte von Protagonisten, sondern auch die Nutzungsrechte von Sprechern, Kameramännern, Maskenbildern, Regisseure, Filmeditoren, Animationsspezialisten, Komponisten, Komparsen und Schauspieler.
Dreharbeiten: Die Produktion
Die Produktion ist meist die mit Abstand kürzeste Phase im Verlauf einer Filmerstellung, da die Dreharbeiten gerade im Werbebereich meist nach ein bis drei Tagen abgeschlossen werden können. Trotzdem ist sie oft auch die teuerste Phase, da sich alle Vorbereitung und der meiste technische Aufwand auf diese wenigen Tage konzentriert.
Die Crew muss zum Drehort anreisen und pünktlich da sein, die Schauspieler müssen wissen, was zu tun ist, die ganze Filmtechnik, die Requisiten, die Ausstattung und die Bühne bereitstehen und reibungslos funktionieren. Und auch inhaltlich müssen alle Fragen besprochen und geklärt sein, denn während eines stressigen Filmdrehs ist dafür keine Zeit mehr.
Je besser die Produktion daher inhaltlich abgesprochen und organisatorisch vorbereitet werden konnte, umso besser laufen diese Drehtage. Wir verfügen hier über eine langjährige Erfahrung, wissen um Fallstricke und versuchen diese im Vorfeld mit Ihnen aktiv zu beseitigen, zum Beispiel durch Pufferzeiten für eventuelle Verspätungen und Schlechtwetteralternativen für Außendrehorte. Alle Filmdrehs können bei uns pünktlich am Ende des Tages abgeschlossen werden! Dabei sind Zuverlässigkeit und offene Ansagen über eventuelle Verschiebungen am Drehtag oder Probleme am Drehort für uns selbstverständlich.
Filmschnitt, Vertonung und Animation: Die Postproduktion
Kurze Zeit nach dem Filmdreh übermitteln wir Ihnen einen Rohschnitt. In dem ist schon die Struktur festgelegt, Schnittbilder und Interviewpassagen sowie erste Animationen eingefügt und ein Musiklayout angelegt. Diese Filmversion stellen wir Ihnen in unserem Online-Filmfeedbacksystem zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine Log-In-Geschützte Online-Schnitt-Plattform auf der Sie, ihre Kollegen und Interviewpartner die Filmszenen ganz unkompliziert kommentieren und abnehmen können. Der zeitliche Aufwand für Filmproduktionen ist beim Filmschnitt auch stark davon abhängig, wie viele Animationen passend zum gedrehten Bild erstellt werden müssen. Gut zu sehen in diesem Beispiel:
Wir arbeiten dann die Änderungen ein, vervollständigen den Film und erstellen die finale Farbkorrektur und Vertonung (z.B. Musik, Geräusche, Sprechertext). Was sich so unkompliziert liest, kann aber ein langwieriger Prozess sein. Wir planen daher in unseren Kalkulationen immer ein Budget für Änderungsschleifen ein und kalkulieren nur dann nach, wenn diese Phase deutlich mehr Abstimmungsgespräche und Filmversionen in Anspruch nimmt als geplant.
Entsprechend der späteren Filmauswertung wird Ihnen der Film danach als Filmdatei (optimiert für YouTube, Messen, Veranstaltungen etc.), als Filmband (für TV-Sendeanstalten) oder als DCP-Datei (für die Nutzung im Kino) zur Verfügung gestellt.
Sollten Sie noch nicht über einen YouTube-Kanal verfügen, erstellen wir auch diesen gerne für Sie, laden die Filme hoch und schalten Videowerbeanzeigen. Die eignen sich besonders, um in bestimmten Regionen zu bestimmten Themen Zuschauer direkt auf das Video hinzuweisen. Sie bezahlen dafür an YouTube (Google) nur einen Betrag, wenn der Film auch tatsächlich angeschaut wurde. Die Kosten hängen hier vom Wettbewerb um die Zielgruppe ab, liegen aber meist im einstelligen Cent-Bereich pro Zuschauer. Mit 100€ erreichen Sie also schon 500 bis 1000 echte Zuschauer!
Der Weg zum fertigen Film, also die reibungslose Durchführung aller drei Produktionsphasen, erfordert neben Planung, Kommunikation und inhaltlicher Auseinandersetzung vor allem eins: Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Vertrauen Sie mit uns daher einem Partner, der sich auskennt.
Und noch ein Hinweis zum Schluss: der Ablauf eines Filmes ist umso komplizierter und langwieriger, jeh mehr Personen, Abteilungen und Ebenen der Film im Unternehmen durchläuft. Wenn zu viele Personen, vor allem durch Feedbacks zum Filmschnitt in die Filmproduktion involviert sind, umso langwieriger ist die letzte Phase der Filmproduktion. Wir raten daher: Botschaften und Inhalte im Vorfeld breit zu sammeln und dann im kleinen Team die eigentliche Filmproduktion umsetzten. Im Nachhinein sollte man vor allem bei Filmen mit vielen Interviews Mitarbeiter über ihre Statements drüber schauen lassen, wie das häufig bei unseren Recruitingfilmen gemacht wird.
Im Vergleich zu diesem Film stand der Sprechertext schon vor dem Dreh weitesgehend fest und im Schnitt geht es nach dem Dreh schneller: