Die Worte „fiktionale Werbespots“ lassen die Augen in der Filmagentur leuchten, ist dieses Genre doch eine interessante Abwechslung zu den sonst typsichen Image- und Recruitingfilmen unserer Agentur. Denn sie bedeuten: ein richtiges, szenisches Drehbuch, die Arbeit mit Schauspielern und insgesamt einen viel größeren kreativen Prozess.
Dieses Jahr konnten wir für unseren Kunden Physiotherapie Mobili solche fiktionalen Werbespots umsetzen. Nachdem wir 2021 schonmal mehrere klassische Recruitingfilme für dieses in Hannover ansässige, verhältnismäßig große Physio-Unternehmen gedreht haben, wollte unser Kunde jetzt fiktionale Spots, möglichst mit Bezug zur Hollywood-Filmwelt. Und diese Spots sollten auf verschiedenen Plattformen funktionieren: Passiv und aktiv auf Social Media wie TikTok, Instagram und YouTube, natürlich auf der eigenen Website und in persönlichen Präsentationen und sogar auf der großen Leinwand im Kino.
Um diese Kompatibilität für diese sehr unterschiedlichen Medien zu erreichen, musste schon im Konzeptionsprozess darauf geachtet werden, dass die Filme möglichst kurz und in der visuellen Inszenierung an verschiedene Formate und Bildschirmgrößen anpassbar sind.
Überhaupt Konzeption: die ist bei einem fiktionalen Stoff deutlich umfangreicher als bei einem klassischen Imagefilm. Denn dadurch das alles ausgedacht ist, ist natürlich auch alles möglich, so dass man in verschiedenen Drehbuchversionen all diese Möglichkeiten auf Sinnhaftigkeit abklopfen muss. Das selbe gilt natürlich für den Drehort, die Schauspieler, die Ausstattung,… Jedes Detail muss extra erdacht und dann auch für den Dreh organisiert werden.
Es fiel dabei schnell die Entscheidung, die Spots wie eine Mockumentary zu drehen - also eine gestellte Dokumentation, in der die Schauspieler „wissen“, das ein Kamerateam sie begleitet und auch extra den Kontakt zu Redakteur, Kamera und Publikum suchen. Solche Ansätze liefen schon vor Jahren mit zum Beispiel „Stromberg“ oder jetzt mit „Die Discounter“ sehr erfolgreich im Comedybereich.
Als die Drehbücher fertig waren, ging es ans Casting der Schauspieler. Dort fanden wir mit Larissa Kählert und Manuel Köhler zwei gestandene Schauspieler, die es mit viel Begeisterung und Improvisationstalent beim Dreh sogar schafften, die vorhandenen Dialoge durch eigene Ideen noch witziger zu gestalten.
Aproppo Dreh: dieser fand an drei Tagen in einer nagelneuen Physio-Mobili Praxis in Hannover statt. Ein Tag kostete Aufbau und Proben, danach wurde pro halben Tag ein Film produziert. Das war möglich da wir die Drehbücher aufwandseffizient auf nur einen Drehort geschrieben hatten, größere Umbauzeiten also nicht notwendig waren. Unsere Crew bestand dabei aus 8 Personen plus den zwei Schauspielern und natürlich unseren beiden Auftraggebern Verena Fröhlich und Christian Riemke.
Die Dreharbeiten liefen ohne Zwischenfälle wie am Schnürchen und machten großen Spaß - nicht zuletzt deshalb, weil unsere „Filmagentur-All-Stars“-Team sich schon seit Studienzeiten kennt und man bei solchen Produktionen fast das Gefühl eines kleinen Klassentreffens hat.
Die Postproduktion war dann - wie immer bei humorvollen fiktionalen Stoffen - eine große Herausforderung. Den Witze funktionieren über Timing und das entsteht nunmal im Schnitt. Wie lange muss eine Pointe im Raum stehen, ehe die Handlung weitergehen kann? Wieviele Schnitte braucht man, um eine Handlung schnell aber trotzdem noch verständlich zu erzählen? Und brauch es die 10 Sekunden lange, sehr witzige, aber nichts zur Handlung beitragende Einleitung des „Ritter der Nacht“ Films wirklich oder bremst die nur aus? Denn: wie oben schon beschrieben war Kürze ein entscheidender Faktor, so das „Kill your Darlings“ zum ausschlaggebenden Motto des Schnittprozesses wurde. Oder, wie Spielberg einst sagte: „If you doubt, cut it out!“.
Für das Sprechen der Telefonstimme im „Sternenkrieger“ Film und vor allem als Stimme für das Outro konnten wir dann wieder Star-Synchronsprecher Ingo Albrecht - die deutsche Stimme von Dwayne „The Rock“ Johnson gewinnen, der mit seinem ironisch gebrochenen Actiontimbre die Kirsche auf der inszenatorischen Sahnetorte war.